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100 Imker und 100 Meinungen

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  • Beitrag zuletzt geändert am:2. April 2023

100 Imker und 100 Meinungen …

Gestern habe ich mir zwei Livestreams angeschaut, erst den vom Jupp und dann von der Pia Aumeier. Das hatte den Grund, weil sich der Jupp sehr über den Livestream von Pia Aumeier aufgeregt hat…

Hier hat sich einmal wieder gezeigt, 100 Imker und 100 Meinungen.

Meine Patenimkerin sagt immer, Imker sind schon ein komisches Völkchen und manchmal sehr speziell. Das habe ich selbst auch schon zu DDR-Zeiten merken können, als ich noch als Jugendlicher in der Arbeitsgemeinschaft Junger Imker in Hoyerswerda war.

Ich selber nutze immer jede Gelegenheit mich mit anderen Imkern auszutauschen, denn das finde ich sehr wichtig und nur so kann ich auch dazu lernen.

Was ich selber mitbekommen habe ist, das jeder Imker auf SEINE Betriebsweise schwört und auf SEINE Bienen. Das soll er ja auch, denn er hat sich im Laufe der Jahre seine eigene Betriebsweise angeeignet und sich für seine Bienenrasse entschieden und vielleicht sogar gezüchtet.

Aber muss man sich deswegen im Internet ankeifen? Fakt ist, das Imker, welche sich gerade auf YouTube präsentieren, öfters verbal angegriffen werden. Ich glaube, das betrifft jeden, ich nenne sie mal *öffentliche Imker*, der sich im Internet und auf Videoportalen präsentiert.. Denn sie stehen natürlich im Rampenlicht und in der Öffentlichkeit. Und im Internet gibt es immer sogenannte Trolle und Störenfriede, die meinen, sie müssten Unruhe reinbringen in die Chats oder Kommentare. Aber müssen sich die *Öffentlichen Imker* gegenseitig anfeinden? NEIN. Hier und da mal ein kleiner Seitenhieb sollte erlaubt sein, denn das lockert die Videos und Streams etwas auf, aber öffentliche Anfeindungen sollte man doch unterlassen. Meinung sagen ja, aber Anfeindungen nein. Zumal viele der Imker, welche auf YouTube und Co. ihre Videos veröffentlichen auch eine gewisse Vorbildwirkung haben für andere Alt- und Jungimker.

Ich persönlich habe es aber in normalen Gesprächen auch erlebt, wie man indirekt angefeindet wird. Bestes Beispiel hierfür ist, das ich einem Imker mal berichtete, das ich die dunkle Biene habe und davon einen norwegischen Ableger und einen schwedischen. Oh je, da hatte ich was gesagt … Das wäre ja ein Fall für den Rechtsanwalt und so weiter und so fort … So musste ich ihn erst einmal beruhigen, in dem ich ihm erklärte, das es deutsche Nachzuchten waren und sind und das es in Deutschland auch einen großen Verband/Verein gibt, welcher sich mit dem Thema dunkle Bienen beschäftigt. Wenn ich eben diesen Imker ab und zu mal besuche, dann stichelt er noch ab und zu über die dunkle Biene, aber da stehe ich drüber.

Zum einen kann ich da den einen oder anderen Imker verstehen, da ist jetzt einer, der eine andere Bienenrasse hat. Und wenn Imker züchten und es da in der Umgebung Imker gibt mit einer anderen Biene, da kann es natürlich für die Zucht suboptimal sein. Aber das wäre bei mir gerade bei dem Imker nicht so, da wir in zwei verschiedenen Ortsteilen leben, die auch weit genug auseinander liegen. Zum anderen müssen aber Imker auch akzeptieren, das es nun einmal eine Artenvielfalt auch an Bienen in Deutschland gibt. Und wenn sich jemand mit der dunklen Biene beschäftigt, welche ursprünglich mal die Ur-Biene in Deutschland und Europa war, dann sollte man das doch auch akzeptieren.

Hier muss die Imkerschaft lernen, besser miteinander umzugehen und vielleicht sogar voneinander zu lernen, als sich anzufeinden.

Ich persönlich finde auch, das jeder Imker und vor allem Jungimker seine eigene Betriebsweise finden muss und seine eigene, für ihn ideale Biene. Und das kann er nur, in dem er von anderen Imkern lernt und sich das Beste *herauspickt* um so seine für ihn beste und optimale Betriebsweise findet. Deswegen sollten auch gerade Jungimker nicht so von Altimkern beeinflusst werden, sondern Altimker sollten auch immer auf andere Möglichkeiten und Betriebsweisen hinweisen. Ich weiß das halt auch aus persönlichen Erfahrungen, das es den einen oder anderen Altimker gab und gibt, der manch Jungimker unbedingt seine Betriebsweise *aufdrängen* wollte und möchte. Aber diesen Weg der *Aufdrängung* finde ich nicht richtig. Meine Patenimkerin zum Beispiel gibt mir nur Tipps und Tricks, wie man was machen kann. Bei ihr finde ich das Gute, das sie selbst offen für andere Sachen rund um die Imkerei ist und viel ausprobiert und testet.

Es sollte eigentlich ein offenes und lockeres Verhältnis zwischen den Imkern geben und auch Jungimkern viele Möglichkeiten gezeigt werden, damit man den für sich besten Weg in die Imkerei findet.

Ich persönlich werde auch auf dieser Webseite nie versuchen, meine Betriebsweise als die Beste auszulegen. Ich möchte zeigen, das es eine von vielen sein kann mit allen Vor- und Nachteilen. Ich möchte anregen, aber auch im Austausch mit anderen Imkern mich anregen lassen, was die Imkerei angeht.