Mein Name ist Rico Schulz und ich bin 50 Jahre alt. Vor 2 Jahren konnte ich mir nun endlich nach über 30 Jahren den Traum von der Imkerei erfüllen. Das Interesse an den Bienen hatte ich aber schon seit meiner Jugend.

Zu DDR Zeiten und in meiner Kindheit und Jugend habe ich viele Hobbys ausprobiert und bin dann bei den Bienen hängen geblieben.

In Hoyerswerda, wo ich geboren und groß geworden bin, gab es eine Arbeitsgemeinschaft Junge Imker, in der ich aktiv tätig war. Jeden Samstag fuhr ich damals mit dem Fahrrad in die Gartenanlage, wo das Bienenhaus der AG Junge Imker stand, Sommers wie Winters. Die AG Junge Imker war auch sehr erfolgreich bei Kreis- und Bezirksspezialistenlagern der Arbeitsgemeinschaften Junger Imker. Meist erreichten wir immer den 1. und 2. Platz. Der größte Erfolg war damals die Teilnahme und der 3. Platz an dem DDR-Spezialistenlager der Jungen Imker in Erfurt auf der damaligen IGA, heute EGA.

Als ich die Lehre als Landmaschinen-Traktorenschlosser begonnen hatte wurde die Zeit für die AG leider immer knapper und dann kam die Wende. Wie jeder weiß, ging es in den Wendezeiten im Osten drunter und drüber. Ich beendete meine Lehre, ging zur Bundeswehr und war danach lange krank. Irgendwann in der Mitte der 90-er Jahre zog ich dann nach Halle und danach nach Köln. Als ich dann nach Bingen/Rhein zog, erwachte das Interesse an der Imkerei wieder. Anfang der 2000-er Jahre zog ich dann nach Lehmen/Mosel und dort bekam ich nach langem wieder Kontakt zu der Imkerei. Im Dorf war ein Imkermeister ansässig, bei dem ich meine Kenntnisse wieder auffrischen und wo ich mitarbeiten konnte. Das hatte damals viel Spaß gemacht. Was ich dato nicht wusste war, das der Imkermeister mich für einen seiner Bienenstände anlernen wollte, den ich später übernehmen sollte. Ein historischer Bienenschauer mit 25 Völkern in modernen Magazinen. Dies erfuhr ich aber erst, als ich beruflich nach Bonn gezogen war und den Imkermeister darüber informieren wollte. Hätte ich das eher gewusst, wäre ich wahrscheinlich nicht weggezogen. In Bonn selber war an Bienenhaltung nicht zu denken, da es da finanziell fast unmöglich war, einen Kleingarten zu pachten, bei dem Bienenhaltung erlaubt war.

Im Jahr 2019 bin ich dann wieder zurück in die Heimat gezogen, aber nicht nach Hoyerswerda, sondern in ein Dorf in der Nähe der Stadt. Zum einen wollte ich wieder in die Heimat, zum anderen waren meine Eltern schwer erkrankt, was den Umzug dann beschleunigte.

Hier im Dorf hatte ich nun die Möglichkeit, erst einen kleinen und dann einen größeren Garten anzupachten, welche beide nebeneinanderliegen und aus denen ich nun einen großen Garten gemacht habe. Nun endlich hatte ich die Möglichkeit, mit der Imkerei anzufangen. Die Gemeinde, der die Grundstücke gehören, war von der Idee der Bienenhaltung auch begeistert und gab mir die Erlaubnis dazu. Die Basis war nun geschaffen, auch wenn die Gärten recht verwildert und verwahrlost waren.

Nun gab ich eine Suchanzeige im Internet auf, das ich mit der Imkerei anfangen möchte und es meldete sich jemand aus der Umgebung, der noch Kuntzsch-Beuten und Zubehör abzugeben hätte. Also schaute ich mir mit einem ehemaligen Klassenkameraden das Material an und kaufte es dann auch, 7 Hinterbehandlungsbeuten, Ablegerkästen, EWK`s und entsprechende Transportbox und Aufstellhäuschen, haufenweise Kleinkram und etwas Imkerliteratur.

Nun suchte ich hier in der Gemeinde nach Imkern, wo ich Erfahrungen sammeln konnte und man riet mir von Hinterbehandlungsbeuten und von Kuntzsch ab, warum auch immer. Also inserierte ich die Beuten wieder im Internet und es fand sich ein Interessent, welcher alle Kuntzschbeuten und die Ablegerkästen kaufte. Nun hatte ich wieder etwas Startkapital zusammen. Aber nun brauchte ich ja trotzdem wieder Beuten oder Magazine. Also fragte ich einen Imker, und dieser hatte auf Grund einer Umstellung seiner Imkerei auf ein anderes Maß noch einige  sogenannte Frankenbeuten im Zandermaß, welche man aber auch auf das DeutschNormalMaß umbauen konnte. Der vorherige Interessent hatte diese nicht abgeholt, als schenkte mir der Imker diese. Nun hatte ich 8 Böden, einige Zargen und ein paar Deckel. Er fand aber noch 2 Magazine mit Zanderrähmchen, welche für mich eine große Hilfe waren. Also stellte ich mir somit 5 Beuten zusammen, also so, das ich damit ohne Probleme 5 Bienenvölker halten kann. Den Rest, welcher noch fehlt, um alle 8 zu komplettieren, werde ich natürlich noch nachkaufen.

Bei einem anderen Imker, welcher im Nachbarort wohnt, konnte ich Normalmaßrähmchen günstig erwerben und entsprechende Mittelwände. Ich bestellte aber auch im Internet noch Rähmchen, Absperrgitter, Trennschiede, Rauchmaterial und die passenden Umbauschienen, um die Frankenbeuten von Zander auf Normalmaß umzubauen.

Über einen Umweg im Internet lernte ich auch eine Imkerin in Hoyerswerda kennen, von welcher ich 2021 2 Ableger erstehen konnte. Aber eben nicht die Carnica, welche bei den meisten Imkern üblich sind, sondern ich bekam die sogenannte Dunkle Biene, eine europäische Urbiene. Ein Ableger war von einer schwedischen Zuchtline und ein Ableger von einer norwegischen Zuchtline. Diese entwickelten sich auch prächtig und so konnte ich beide Ableger einwintern und sogar auch wieder auswintern 2022.

Wie es weiterging im Jahr 2022 und wie es 2023 weitergeht, erfahrt Ihr in meinem Blog, welchen Ihr HIER findet.