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Das verflixte Bienenjahr 2022

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  • Beitrag zuletzt geändert am:2. April 2023

Das Jahr 2022 war mein erstes komplettes Imkerjahr. Wie man aber aus der Überschrift entnehmen kann, lief nicht alles glatt und ich glaube, ich habe alle Fehler gemacht, die man als Imkeranfänger machen kann. Dazu aber gleich mehr …

Das Imkerjahr 2022 fing eigentlich recht gut an und ich konnte beide Ableger super überwintern, also keine Verluste. Darauf war ich richtig stolz, weil andere Imker im näheren Umkreis teilweise richtig hohe Verluste hatten.

 

Links das norwegische Volk, noch sehr stark und rechts das schwedische Volk.

Nach dem Auswintern entwickelte sich der norwegische Ableger erstaunlich schnell, so das ich im April schon 4 Mittelwände eingehängt habe, welche innerhalb von 3 Tagen ausgebaut wurden. So konnte ich relativ zeitnah da auch die zweite Zarge aufsetzen.

Der schwedische Ableger hat sich etwas Zeit gelassen, so das ich mir schon Gedanken gemacht hatte, aber meine Patenimkerin beruhigte mich da. So zog der schwedische Ableger etwas zeitversetzt nach und entwickelte sich auch hervorragend, so das ich auch hier bald die zweite Zarge aufsetzen konnte.

Nun stand auch für mich die Frage im Raum, ob ich zwei Zargen als Brutraum mache oder nur eine Zarge. Meine Patenimkerin hat mir zum zweizargigen Brutraum geraten, was ich auch dann gemacht hatte. So hatten beide Ableger genug Raum, um sich zu schönen Vollvölkern zu entwickeln und sich da auch einen ausreichenden Honigvorrat anzulegen für trachtarme Zeiten.

Da sich beide Völker sehr gut entwickelten, konnte ich auch bald eine dritte Zarge als Honigraum aufsetzen.

Ich machte auch regelmäßig eine Durchsicht bei beiden Völkern und so konnte ich feststellen, das beide Völker gut in Schwarmstimmung waren. Bei dem schwedischen Volk bekam ich das gut in den Griff, obwohl ich der Meinung bin, das mir da auch mindestens ein Schwarm abgegangen ist. Bei den Norwegern bekam ich das trotz Ablegerbildung und dem Ausbrechen der Weiselzellen  nicht in den Griff. Platz genug hatten sie.

Ich hatte mir ja auch vorgenommen, von den Norwegern und den Schweden jeweils ein Ableger zu machen, was ich auch tat. Leider war das bei den Norwegern recht schwierig, da sie trotz frischen Stiften in den Waben und so es nicht hinbekommen haben, sich eine Weisel zu ziehen und diese auch anzunehmen. So musste ich mehrmals eine Wabe mit Brut und frischen Stiften einhängen, aber es wollte einfach nicht gelingen. 

Bei den Schweden lief es im Gegensatz super. Ich machte auch hier einen sogenannten Ein-Waben-Ableger nach Pia Aumeier und es funktionierte auf Anhieb. Dieser Ableger entwickelte sich so gut, das ich diesen mit zwei Zargen einwintern konnte Ende 2022.

Mein Ablegerstand, hinten der schwedische Ableger (noch einzargig), vorn der norwegische Ableger

 

Das Norweger Volk muss auch so stark geschwärmt sein, das es sich regelrecht totgeschwärmt hat. Bei einer Durchsicht habe ich nur noch ein ganz kleines Völkchen gefunden, welches auch noch geräubert wurde, so das ich dann schweren Herzens das norwegische Volk auflösen musste. Die Räuberei war so stark, das gefühlt fast 30 Kilogramm Honig geräubert wurden. Bei zwei fast vollen Honigräumen und den zwei Brutraumzargen war kaum noch Honig zu finden. Das hat mich natürlich voll geärgert. Zum einen der Verlust des Volkes und den Verlust des Honigs.

Beim schwedischen Volk konnte ich gut 15 Kilogramm Honig ernten aus dem Honigraum. Den Honig in den zwei Bruträumen habe ich nicht angerührt.

Im Sommer hatte ich noch einen norwegischen Ableger von meiner Patenimkerin bekommen. Hier war sie sich aber nicht sicher, ob da eine Königin drin war. Bei einer Durchsicht hatte sie keine gefunden. Deshalb hängte ich noch eine Brutwabe mit frischen Stiften vom schwedischen Volk ein, aber auch hier benötigte es drei Versuche, bis der Ableger Weiselzellen gezogen hatte und dann auch eine Königin angenommen hatte. Danach entwickelte sich der Ableger recht stabil, so das ich diesen auch einwintern konnte.

Zu guter Letzt hatte ich auch noch eine Wachsmottenplage, die mir einen guten Teil meiner Waben zerstörte im Wabenlager.

Mein Fazit für 2022:

  • ein erstes aufregendes Bienenjahr
  • guter Start ins Bienenjahr
  • ein Volk *totgeschwärmt*
  • Räuberei
  • Wachsmottenplage
  • ein Ableger erfolgreich gemacht
  • mehrere Ableger waren nicht erfolgreich

Eingewintert habe ich ein Vollvolk  auf zwei Zargen (Schweden), einen Ableger auf zwei Zargen (Schweden) und einen Ableger einzargig (Schweden-/Norweger-Mix).

Ich konnte zwar nicht viel Honig ernten, aber dafür viele gute und nicht so gute Erfahrungen sammeln. Da kann man nur hoffen, das das Imkerjahr 2023 besser wird.